11 jaehriger Sohn ist seinem Freund hoerig

Mein 11 jaehriger Sohn ist ein sehr geselliges und empatisches Kind. Er spielt Fussball und ist in seiner Mannschaft und auch Schulklasse sehr beliebt. Vor ca 1.5 Jahren kam ein neuer Junge in die Fussball Mannschaft und mein Sohn in seiner Art, hat Ihn gleich unter seine Fittiche genommen und sich mit ihm angefreundet.

Der Junge ist fast ein Jahr aelter und die Eltern arbeiten sehr viel, daher haben wir auch gerne ausgeholfen und den Jungen zum spielen mit zu uns genommen oder Ihn bei uns uebernachten lassen.

Was uns bereits zu beginn stutzig gemacht hat, ist das es immer zu Problemen kam wenn der Junge bei uns war... Nachbarn haben sich beschwert, weil die Jungs andere Kinder beschimpft haben, Eltern kamen und teilten uns mit das ein elektischer Roller kaputt gemacht wurde, Fussbaelle tauchten ploetzlich bei uns im Garten auf die nicht uns gehoerten... etc.

Wir haben daraufhin den Umgang mit dem Jungen eingeschraenkt und wenn sie sich zum spielen verabredet haben, dann bei uns damit wir ein Auge drauf hatten. Wir haben mit unserem Sohn geredt und Ihm erklaert das es immer Probleme gibt, wenn dieser Freund da ist und wir das nicht auf Dauer tollerieren koennen. Unser Sohn hat fuer seinen Freund gekaempft wie ein Loewe und immer wieder Gruende gefunden, warum es nicht die Schuld von dem Jungen war, das es zu Problemen gekommen ist.

Wir mussten dann bemerken, dass unser Sohn geradezu darum bettelt den Jungen zu sehen und mit Ihm spielen zu duerfen und er vermehrt mit Ihm ueber SnapChat kommunizierte. Seine Telefonkarte war staendig leer, weil er versucht hat den Jungen anzurufen, der dann teilweise abgenommen hat aber gar nicht mit Ihm gesprochen hat, sondern einfach das Telefon weg gelegt hat oder Ihn einfach nur per WhatsApp / SnapChat beschimpft hat. Unser Sohn laeuft Ihm hinterher wie ein hoeriger Untertan...

Das ganze gipfelte nun darin, das wir Bilder mit sexuellem Inhalt von dem Jungen an unseren Sohn im SnapChat verlauf gefunden haben...

Wir haben mit unserem Sohn gesprochen und Ihm erklaert das dies eine rote Linie ist die nun bei weitem ueberschritten wurde.. unser Sohn ist todungluecklich und sagt noch immer das dies sein bester freund ist... wir haben die letzte Nachricht von Ihm an den Jungen gelesen und er schreibt darin das er auf immer sein bester Freund bleiben wird und es Ihm leid tut... wir wissen nicht wie wir ihm noch erklaeren koennen das dies keine Freundschaft ist...

Wir haben den Kontakt ihm jetzt untersagt (auch wen viele hier sagen man sollte es nicht tun), aber wir koennen es nicht mehr mit ansehen wie unsere Sohn erniedrigt wird und der Meinung ist, dass ist Freundschaft... Was koennen wir tun? Ich wuerde gerne mit den Eltern des Jungen sprechen und sie ueber die ganze Sache informieren, bin mir jedoch nicht sicher ob sich das dann negativ auswirken wuerde, denn sie sind noch in einer Fussball Manschaft... mein Mann wuerde Ihn am liebensten auch aus der Manschaft rausnehmen, ich wuerde lieber das der Junge aus der Mannschaft fliegt und den Trainer ebenfalls ueber dieses Fehlverhalten informieren... ich bin soooo wuetend!!

Was wuerdet Ihr tun?

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Puh, ich verstehe ja euren Antrieb. Aber euer Sohn steht kurz vor der Pubertät udn hat jetzt eins gelernt....der wird sich sehr gut überlegen, welche Leute er euch dann vorstellen wird in Zukunft.

Und ich frage mich, wie du in dem Alter eine Freundschaft unterbinden/verbieten möchtest. Das wird nicht funktionieren, aber in den Augen eures Sohnes seid ihr die "Buhmänner", die kein Verständnis für ihn haben. Wir Erwachsene denken, handeln und agieren komplett anders.

Meine Tochter ist ja auch in dem Alter, wir hatten uns letztes Jahr gegen Verbote entschieden und haben uns auf unser Kind konzentriert. Sind im Gespräch geblieben, ohne Vorhaltungen oder die Freundin richtig schlecht zu machen. Das war eine verflixte Gratwanderung und einer verdammt anstrengende Zeit. Gedanklich sind wir immer wieder in unsere eigene Jugend gegangen, was wir uns damals von unseren Eltern gewünscht hätten, was waren deren Fehler....aus kindlicher Sicht. Warum haben wir trotzdem noch zu den Vollhonks gestanden, obwohl wir selber eigentlich schon wussten, das es Vollhonks waren. Unsere eigene Zeitreise hat den Blickwinkel verändert. Dann kam aber der Spagat und Erziehungsauftrag (als Eltern) wie ein Gegengewicht dazu.

Den Kontakt verbieten, das wäre für uns die einfachste Variante gewesen...keine Frage...aber unserer Tochter wäre ein ganz wichtiger Entwicklungsschritt verloren gegangen. Nämlich sich selber und aus eigenen Antrieb von Freunden zu trennen, die einem nicht gut tun. Und er kam wirklich schneller, als wir uns das erträumt hatten.

Und ja, wir standen mit den Eltern der "Freundin" in Kontakt, das hat noch mal einen ganz anderen Blickwinkel in das Szenario gebracht.

Das mit den "sexuellen Inhalten" ist für mich nicht ganz ersichtlich, von daher äußere ich mich dazu auch nicht weiter.

An den Verein würde ich nur rantreten, wenn das Fehlverhalten im direkten Zusammenhang zur Mannschaft steht.

Ja, wir Erwachsene sehen, wenn es sich um falsche Freundshcfaten handelt....aber auch wir mussten das eben euch erst lernen, begreifen...das ist uns dmalas nicht einfach so in den Schoß gefallen.

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Ich finde die Situation super schwierig und würde vermutlich auch sehr intensiv abwäge, was zu tun ist. Meine Sorge bei eurer Entscheidung wäre, dass ich meinem Kind keine Kompetenzen mitgebe und auch, dass ich den Graben zwischen mir und ihm ein ganzes Stück größer mache.
Wem soll er sich noch mitteilen, wenn etwas schief läuft, wenn er selbst mal "Mist" macht, wenn jemand seine Grenzen überschreitet, obwohl er denjenigen eigentlich mag? Dass all das passieren wird im Laufe seiner Jugend, davon würde ich mit ziemlicher Sicherheit ausgehen.
Er kann ja nicht mehr zu euch kommen, weil er glaubt, dass ihr ihm dann die Freundschaft verbietet, schlecht redet oder ihn bewertet/bestraft.
Mit wem kann er reflektieren, wenn was nicht okay war oder darüber sprechen, wie er sich vielleicht positionieren oder verhalten könnte? Von wem lernt er?
Ihr könnt ihn nicht ewig vor der Welt beschützen. Statt "das Problem" wegzunehmen, wäre mein Ansatz vermutlich eher mein Kind in der Bewältigung zu begleiten, lernen zu ermöglichen und Orientierung zu geben. In der Hoffnung, dass er davon zehrt, wenn ich Situationen nicht mitbekomme.
Ich denke, wenn ihr bei eurer Entscheidung bleibt, müsstet ihr diesen Aspekt auf jeden Fall mitdenken und dann jetzt an anderer Stelle ein wenig "ackern", um die Tür zu eurem Sohn dauerhaft offen zu halten.

Bearbeitet von EsIstWieEsIstx2
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Ich bin völlig mit dir einer Meinung, dass DAS ein Kontakt ist, den ich nicht mehr tolerieren würde. Zudem würde ich die Polizei informieren wegen dem sexuellen Inhalt und erst mal NICHT die Eltern.

Ja, mag normal sein, dass Kinder in diesem Alter beginnen, sich auch sexuelle Inhalte zu schicken, dennoch würde ich nicht ausschließen, dass der Junge einen entsprechenden Background hat und da würde ich lieber die Polizei informieren,

Solltest du eh - wenn irgendwer raus findet, dass sich sowas auf dem Handy deines Sohnes befindet, kann es doof für euch laufen.
Daher am Besten direkt jetzt anrufen.

Alles Liebe, ich hoffe, euer Sohn kommt darüber hinweg :(

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Aber wenn es sich jetzt nicht um verbotene Sachen wie zum Beispiel Kinderporno handelt, was soll da die Polizei machen?
Ich glaube nicht, dass es strafrechtliche Konsequenzen hat, wenn er ihm einen gewöhnlichen Porno schickt.

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War der Inhalt auf dem Handy von dem anderen Jungen selber?

Wenn nein -- sobald dein Kind das auf dem Handy hat ist es strafrechtlich relevant - auch wenn er noch nicht 14 ist!
Ab damit zur Polizei -- sonst habt ihr ganz fix ein Problem.

Vielleicht wirkt eine Ansprache von der Polizei bezüglich dieser Inhalte mehr als eure ...

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Wenn-man-Kinderpornografie-bekaempft-und-sich-damit-strafbar-macht,kinderpornografie282.html

Bearbeitet von Elise22
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Wer redet denn von Kinderpornographie? Die TE schreibt doch „nur“, dass sexuelle Inhalte in der Nachricht enthalten waren - von kinderpornographischen Material steht da nichts, außerdem wird hoffentlich jeder Erwachsene wissen, dass sowas sofort zur Anzeige gebracht gehört.

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Mir fehlt zur Beurteilung der Situation gänzlich die Perspektive eures Sohnes. Wie nimmt er denn diese Telefonate wahr, bei denen der andere abhebt aber nicht antwortet? Woher wisst ihr denn davon? Hat er es euch erzählt? Wart ihr dabei? Wie erklärt sich euer Sohn das?
Und was genau waren das für Bilder, die er geschickt hat? Und mit welchem Grund? Wie sieht euer Sohn das?
Was findet euer Sohn so toll an dem Jungen? Hat er sich vielleicht verliebt und lässt sich deshalb so viel gefallen?

Mein Vorgehen würde ganz und gar davon abhängen, wie es meinem eigenen Kind damit geht und was mein Kind gerade braucht. Ohne das Kind zu verstehen, lässt sich das aber gar nicht beurteilen. Mit 11 Jahren könnt ihr nicht mehr alle Aspekte seines Lebens kontrollieren, sondern solltet ihn eher selbst darin unterstützen, gute Entscheidungen für sich zu treffen.

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Hallo Debbie5,

wie Memory schreibt, denke ich beim ständigen anrufen auch an Verliebtheit. Da macht man viele Dinge mit und findet auch die verbotenen und objektiv schlechten Dinge spannend und bewundernswert.

Verbote führen da leider zum Gegenteil, wie bei Romeo und Julia....

Ich würde mit meinem Kind darüber sprechen, was man darf und was verboten ist, wie Dinge kaputt machen, klauen, was für Bilder man verschicken darf und so weiter, aber nicht von Oben herab. Das klingt in deinem Post leider so. Dein Kind muss allerdings selbst sehen, dass diese Dinge anstellen schlecht und falsch ist, die der Freund macht und es andere Menschen verletzt, wenn ihre Sachen weg oder zerstört sind etc. Wer wegschaut oder andere bei solchen Handlungen unterstützt, ist Mittäter.

Meine Kinder sind kleiner und wir reden regelmäßig über solche Sachen. Sie sehen es auch, wenn jemand etwas falsches macht und fragen dann, warum die Person das gemacht hat. Dann reden wir darüber.
Auch Verletzungen durch Dinge wie "dann bist du nicht mehr mein Freund" usw. Solche Sachen werden auch schon im Kindergarten Thema und in der Grundschule immer wieder. Sicherlich bei manchen auch noch später...

Wenn man sich verliebt ist es sichtlich sehr schwer das objektiv richtig zu sehen. Die rosarote Brille ist einfach da. Da kann man nur begleiten und versuchen auf die Dinge aufmerksam zu machen. Was glaubst du, warum macht er sowas, findest du es gut usw. Die Einsicht muss von Innen kommen.
Das ist ein bisschen wie beim Drogenabhängigen, der zum Entzug muss. Das klappt nur, wenn er es einsieht.

Alles Gute.

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Dein Beitrag geht wirklich sehr stark in die Richtung emotionale Abhängigkeit. Dein Sohn leidet darunter, auch wenn er es nicht einsehen kann oder will. Freundschaften zu verbieten, klappt mit 11/12 nicht mehr so einfach, dennoch musst du deinem Sohn den Ernst der Lage deutlich machen.

Das ist alles andere als eine Freundschaft.

Wegen den Fotos würde ich mich beraten lassen.

https://weisser-ring.de/hilfe-fuer-opfer/opfer-telefon

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Hallo, ich würde schon mal mit den Eltern reden. Vor allem, was das Zerstören von Sachen oder das Mitnehmen von fremden Eigentum betrifft, darüber sollten seine Eltern unbedingt informiert werden. Was die sexuellen Fotos betrifft, handelt es sich da um verbotenen Inhalt oder „normaler“ Porno. Wenn es nichts Verbotenes ist, dann spielt es bitte nicht zu sehr hoch, da tut ihr auch euren Sohn nichts Gutes. Er soll ja nicht das Gefühl bekommen, dass es sich hier um etwas Schreckliches handelt.
Und bitte überdenkt trotzdem nochmals genau, ob ihr eurem Sohn wirklich den Freund nehmen wollt, an dem er offensichtlich so hängt. Vielleicht kann man ja zumindest einen kontrollierten Umgang zulassen?
Alles Gute
Nike

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Definiere Freundschaft?!

Fur euren Sohn ist es Freundschaft und ihr bestraft ihn gerade, weil er einen Freund hat den er sehr mag. Wenn ihr weiterhin diese Freundschaft untersagt übt ihr massiven psychischen Druck auf euren Sohn aus und die Folgen können immens sein.

Was würdet ihr eigentlich machen, wenn das Verhältnis gerade andersherum wäre, wenn euer Sohn der Anführer wäre und der Freund ihm hörig wäre? Würdet ihr dann auch so reagieren? VG