Mobbing im Kindergarten

Guten Morgen zusammen,

(sorry, wird lang)

wir beobachten bei unserer Kurzen (im November 5) seit einigen Wochen ein paar Merkwürdigkeiten im Hinblick auf den Kindergarten, sind uns aber nicht sicher ob der Fall eine "größere" Dimension hat.

Kurzum: Unsere Kurze hat in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft einen erheblichen Bezug zu einem in etwa gleichaltrigen Jungen. Prinzipiell konnte man beide lange Zeit als ein Herz & eine Seele betrachten, wo nichts ohne den anderen ging. Dennoch -und darauf wurden wir hingewiesen- fiel auf das sie gegenüber dem Jungen eine Art "Dominanz" ausübte. Natürlich haben wir im ersten Moment ein wenig geschmunzelt, waren uns aber schnell der Tatsache bewusst das es Sinn macht die beiden ein wenig voneinander "abzunabeln", zumal diese "Dominanz" offensichtlich der Mutter des Jungen größeres Kopfzerbrechen zu bereiten schien, als uns bewusst war.

Hinzu kommt, dass die betreffende Mama ihr eigenes Weltbild hat (Was ich respektiere), sie aber unser Weltbild im Hinblick auf Ernährung, Kochen & Homöopathie nicht teilt und uns meint "durch die Blume" zu beratschlagen. Nun denn....jedem das seine.....

Aus unserer Sicht sollte diese Abnabelung in erster Linie dazu dienen, das unsere Tochter den Umgang mit anderen Kindern & Charakteren lernt und sich adaptiert. Wir sind davon ausgegangen, das im Rahmen pädagogischer Maßnahmen hier schon das richtige passieren wird. Auch war uns bekannt das die betreffende Mama hier schon häufiger bei den Kindergärtnerinnen vorstellig wurde.

Seit einigen Wochen nun erleben wir bei unserer Kurzen sog. "regressive Schritte". Sie macht sich plötzlich wieder in die Hose, vertieft sich in eine "eigene" Welt. So richtig Freude auf den Kindergarten hat sie nicht. Beim Abschied winkt sie mir so lange hinterher, bis ich total verschwunden bin. Hinzu kommt nun auch der extreme Drang ihr Lieblingsspielzeug mitnehmen zu müssen, was ich nun im Nachhinein als "Ich nehme meinen Bezugspunkt, den sicheren Hafen den ich zu Hause habe, mit".

Im gleichen Zeitraum berichtete sie mir, dass sie von 2 Jungs (Davon der eine der besagte Nachbarsjunge) gemobbt wird und andere Kinder sich weigerten mit ihr zu spielen. "Kinderkram" dachte ich mir. Und "gemobbt" heisst hier: Sie ärgern, sie aber auch zu verfolgen, wenn sie sich dem Konflikt entzieht. Zusammen mit anderen Beobachtungen im Zusammenhang mit der Mutter drängte sich mir der Verdacht auf, dass dieses "Mobbing" bewusst von den Eltern gefördert wird, insbesondere von der Mutter in "Kooperation" mit genau jenen Müttern mit denen sie sich plötzlich befreundete (?)

Also schnappte ich mir heute eine der Pädagoginnen auf ein kleines Gespräch, äußerte meine Beobachtungen, meinen Verdacht konkret....und bin dann praktisch umgefallen:

Faktisch wurden meine Verdachtsmomente bestätigt, insbesondere dieses systematische Mobben. Ich behaupte nicht das unsere Kurze eine Heilige ist, aber ich behaupte genau so das dieses systematische Mobben, die obige Geschichte berücksichtigend + weiteren Beobachtungen (Die ich hier nicht näher erläutern will) auch nicht vom Himmel gefallen sind. Ich behaupte sogar, dass das Ganze bewusst von Eltern, bzw. hier der Mutter gesteuert wird und wenn ich die Gestik der Pädagogin richtig gedeutet habe, dann sieht es das Kindergartenpersonal genau so. Und das war natürlich heute morgen harter Stoff...... Wenn Kinder sich streiten, dann ist das eine Sache die sie unter sich regeln (Und ich würde mich niemals in so etwas einmischen). Wenn dies aber gesteuert wird, dann ist für mich die rote Linie überschritten. Neben der Verwunderung über -ja ich nenne es mal abgrundtiefe Boshaftigkeit und Frustration- werde ich hier meine persönlichen Konsequenzen ziehen. Aber es geht hier um unsere Kurze:

Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie seid ihr damit umgegangen ? Damit meine ich nicht nur den Umgang mit der betreffenden Mutter, sondern auch die Identifizierung eigener Themen, wo man sagt: Das sollte ich besser machen....

Sorry das es so lang wurde

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Ich schreib dir einfach mal spontan, was ich zu deinem Text denke und welche Erfahrungen ich gemacht habe.
Du hast dich bewusst in die Freundschaft deiner Tochter eingemischt, weil sie eine besondere "Dominanz" an den Tag legte.
Du wolltest, dass sie lernt auch mit anderen Kindern "auszukommen".

Das hat dazu geführt, dass sie jetzt nicht mehr mit dem Jungen befreundet ist.
Du hast für mich eine Situation herbei geführt, die deine Tochter augenscheinlich garnicht wollte. Sie fühlt sich unwohl und nässt wieder ein.
Schade!

Du hättest für mich eher auf das Verhalten deiner Tochter einwirken müssen, wenn sie sich gegenüber dem Spielpartner zu dominierend verhält.

Mein Sohn (4,6) sucht sich seine Freundschaften selbst aus und auch wenn da Kinder dabei sind, die mir nicht unbedingt passen, lasse ich es ihn nicht spüren. Ich greife nur dann an, wenn er ähnlich wie bei deiner Tochter ständig das Spiel derigieren möchte.

Es gab mal Situationen, wo ich eine zeitlang den Eindruck hatte, dass er seitens einzelner Kinder stark geärgert wurde, bzw.ausgegrenzt, weil er angeblich die Kinder hauen würde.
Ich habe die betreffenden Eltern direkt angesprochen und auch meine Sorge geäußert.

Auch die Erz.waren mit im Boot. Kinder spüren/hören alles in dem Alter. Da reicht es schon, wenn wir im Esszimmer sitzen und über andere sprechen. Da muss man wirklich höllisch aufpassen, was man da sagt.
Mein Tip: Geh den Schritt nach vorn und spreche mit den Betroffenen und äußere deine Sorge und schildere was zur Zeit mir deiner Tochter los ist.

Ich bin immer für das offene Wort.#winke

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...und wenn die Mutter da Kopfzerbrechen hat, dann war/ist das ihre Baustelle und nicht eure.

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Hi Marie,

erst einmal Danke für Deine Antwort. Im Hinblick auf diese "Dominanz" wurden nicht wir von uns aus aktiv, sondern wurden von den Pädagogen des Kindergartens darauf aufmerksam gemacht mit der Bitte gegenzusteuern. Letztlich haben wir uns also nicht "eingemischt", in dem wir diese Freundschaft untersagten oder runterfuhren. Ziel war hier der Ausgleich genau in Deinem Sinne: "Du kannst befreundet sein mit dem Du willst, der Junge bleibt auch Dein Freund aber Du musst Dir auch andere Freunde aussuchen". Praktisch war das die Linie auch der Pädagogen.

Insofern ist Deine Interpretation "Du hast für mich eine Situation herbei geführt, die deine Tochter augenscheinlich garnicht wollte. Sie fühlt sich unwohl und nässt wieder ein.
Schade!" nicht zutreffend. Völlig außer Acht lässt Du dabei auch die Ausführungen, dass das Problem dieser Dominanz eher als Problem der Mutter des Jungen empfunden wurde, worauf diese bei den Pädagogen und diese letztlich bei uns vorstellig wurden.

Ich persönlich hätte mich da gar nicht eingemischt und meine Tochter die Erfahrungen machen lassen, wobei ich davon ausgehe das dies in meinem Text ja recht deutlich beschrieben war.

Wir haben uns nun mit der Leitung des KiGa verständigt und die aktuelle Maßnahme ist die beiden sanft voneinander abzutrennen bzw. die Konflikte spielerisch zu lösen. Die "Dramatik" der Situation wurde aber auch von den Pädagogen so gesehen und geschildert, mit der Maßnahme die Kinder nun einmal "sanft" voneinander zu trennen, die kmd. Wochen abzuwarten und dann quasi die beteiligten Eltern an einen Tisch zu holen.

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verstehe ich das richtig? du bist sauer und enttäuscht, dass die andere mutter sich eingemischt hat und überlegst jetzt, wie DU dich einmischst?

IN der kita hat weder die andere mutter noch du grossen einfluss.
das ist das revier der pädagogen. also frag die pädagogen, was sie tun, warum sie das tun und was dabei herauskommen soll. bist du mit der antwort zufrieden, gut, wenn nein, musst du mit ihnen aushandeln, was besser laufen kann.

zum thema dominanz kann ich nur sagen: normalerweise hat das kind, das weniger dominant ist, irgendwann von selbst die nase voll und wendet sich anderen kindern zu. meine tochter war fast ein jahr lang mit einem sehr dominanten mädchen befreundet. irgendwann hats ihr gereicht und sie wollte nichts mehr mit ihr zu tun haben. ich hab mich nie eingemischt, auch wenn ich froh war, als sich die privaten treffen erledigt hatten.

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"verstehe ich das richtig? du bist sauer und enttäuscht, dass die andere mutter sich eingemischt hat und überlegst jetzt, wie DU dich einmischst?"

Nein, das verstehst Du nicht richtig. Ich bin nicht sauer darüber das jemand sich Sorgen darüber macht das sein Kind "dominiert" wird. Sauer werde ich dann, wenn Mama "X" ganz offensichtlich gezielt dieses Mobbing herbeiführt und dieser Verdacht auch von der KiGa-Leitung bestätigt wird. Das ist für mich die "rote Linie", wo ich meine durchaus berechtigt mich "einmischen" zu müssen. Nicht etwa weil ich mein Kind vor den üblichen kleinen Streitereien (Die mir sonstwo vorbeigehen) schützen zu müssen, sondern weil das m.M. nach einfach nicht geht.

"IN der kita hat weder die andere mutter noch du grossen einfluss.
das ist das revier der pädagogen. also frag die pädagogen, was sie tun, warum sie das tun und was dabei herauskommen soll. bist du mit der antwort zufrieden, gut, wenn nein, musst du mit ihnen aushandeln, was besser laufen kann."

Ähem....es sind genau jene Pädagogen die das Mobbing beschrieben haben und meinen Verdacht, wenn auch nicht direkt aber doch schon in verständlicher Weise, bestätigt haben bzw. sagen "Wir vermuten auch eine Steuerung durch die Eltern".

"zum thema dominanz kann ich nur sagen: normalerweise hat das kind, das weniger dominant ist, irgendwann von selbst die nase voll und wendet sich anderen kindern zu. meine tochter war fast ein jahr lang mit einem sehr dominanten mädchen befreundet. irgendwann hats ihr gereicht und sie wollte nichts mehr mit ihr zu tun haben. ich hab mich nie eingemischt, auch wenn ich froh war, als sich die privaten treffen erledigt hatten."

Du ich sehe es genau so wie Du. Ich habe mich hier nicht aktiv eingemischt. Persönlich hätte ich zu diesem Thema NIE etwas gesagt, wenn nicht die gleichen Pädagogen vor Monaten schon diese Dominanz meiner Tochter zu Sprache brachten und empfohlen haben, da ein wenig gegenzusteuern, sie würden es im KiGa genau so tun. Hier ist doch das offensichtliche Problem, das es wohl nicht schnell genug gehen konnte....

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wenn die pädagogen bei euch mobbing beobachten, dann handeln sie nicht sofort? es ist ihre aufgabe, das SOFORT abzustellen. nicht eure als mütter!

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Hallo,

Was genau tut denn die andere Mutter deiner Meinung nach? Du schreibst sie steuert das "mobbing"?
Generell denke ich, was im kiga passiert kann diese Mutter ja nun nicht wirklich steuern

Sie ist nicht dabei

Im kiga sind die Erzieherinnen verantwortlich. Wenn deren Meinung nach tatsächlich eine Art mobbing gegen deine Tochter statt findet müssen sie das verstärkt beobachten und gegen steuern

LG Silke

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"Was genau tut denn die andere Mutter deiner Meinung nach? Du schreibst sie steuert das "mobbing"? Generell denke ich, was im kiga passiert kann diese Mutter ja nun nicht wirklich steuern"

Nun, ich stehe mit meiner Vermutung ja -wie ich oben schrieb- nicht alleine. Es wurde ja von den gleichen Pädagogen mit denen ich sprach faktisch bestätigt.

"Generell denke ich, was im kiga passiert kann diese Mutter ja nun nicht wirklich steuern"

Da hast sicherlich Recht. Die Tatsache das sie die Pädagogen im Vorfeld eindringlich bat sich dieses "Dominanz-Theaters" anzunehmen, verknüpft mit der Tatsache das sie sich intensiv mit genau jenen Müttern austauscht deren Kinde dieses Mobbing praktizieren, wird sicherlich von den Pädagogen und mir ggf. überbewertet.

"Im kiga sind die Erzieherinnen verantwortlich. Wenn deren Meinung nach tatsächlich eine Art mobbing gegen deine Tochter statt findet müssen sie das verstärkt beobachten und gegen steuern"

Das tun sie seit heute morgen hoffentlich.

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Jetzt hast du aber immer noch nicht geschrieben was diese Mutter tut?
Wenn mein Kind permanent herum kommandiert würde von einem anderen würde ich auch die Erzieherinnen bitten, da ein Auge drauf zu haben

Also je nachdem natürlich wie extrem das ist - das kann ja ziemlich ausarten

LG

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Kurz und knapp: Das passiert, wenn man sich in Freundschaften der Kinder einmischt.
Ihr werdet Eure Negativeinstellung dem Jungen gegenüber auf Euer Kind, die Eltern des Jungen auf Ihr Kind übertragen haben. Ich glaube einfach, das ist selbst gemachter Salat zwischen Euch. Wie kann man das retten? Redet mit den Eltern, sagt Euren Kindern, daß sie spielen dürfen, mit wem sie wollen.

LG